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Sonderkommando Revolt – der KZ-Shooter – Update

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(Kotaku) Jetzt, da uns die Veröffentlichung von 1378 (km) kurz bevor steht, kommt man nicht drum herum über das Für und Wieder von „Serious Games“ nachzudenken. Doch gerade wenn man glaubt das Medium unternimmt einen Schritt in die richtige Richtung steht man sprachlos vor dem nächsten Action-Spiel das anscheinend Geschichte verarbeiten will: Ein israelischer Modder entwickelte auf Basis des in Deutschland beschlagnahmten Wolfenstein 3D das Spiel Sonderkommando Revolt, in dem der Spieler in der Rolle eines Gefangen im Vernichtungslager Auschwitz übernimmt und sich durch Horden von Pixel-Nazis schießt.

Update: Sieht ganz danach aus, als hätte ich mir das viel zu viel Gedanken drüber gemacht. Es war gar nicht ernst gemeint. :P

Original Artikel: Bevor ich genau auf das Spiel eingehe, solltet ihr euch eventuell erst den ersten offiziellen Trailer zum Spiel ansehen.

Die Entwickler beschreiben ihr Spiel selbst als sehr detailiert und realitisch, es wird Wert auf die korrekte Darstellung von Gas Kammern und Folterräumen gelegt. Hier die offizielle Inhaltsangabe:

„SonderKommando Revolt is about real WWII revolt againt the Nazis in the famous Auschwitz extrermination camp. The mod is made very realistic, moody, challenging and detailed. It’s a first part of trilogy of mods. The next 2 parts will be called „Sonder 2 – Warsaw Uprising“ and „Sonder 3 – Mission:Treblinka“. Current Team members: Doomjedi – graphics, story and managing Tricob and WLHack – coding Dean, Ronwolf, Tricob – mapping The engine is based on Wolf4SDL engine, and will feature very advanced coding features, to make it one of the more advanced coding-wise wolf3d mod todate. Graphically it’ll feature many themes including Crematoriums, Block 11, Gas Chambers, execution, interrogation and torture areas…most of which are ripped/based off real pic from the real site.“

Seid ihr noch alle da? Okay, los geht’s.

Historischer Hintergrund: Das Ganze basiert (offensichtlich sehr lose) auf dem Aufstand in Auschwitz im Oktober 1944. Das Sonderkommando, eine Gruppe von Juden die dazu gezwungen wurden bei der Vernichtung und „Verwertung“, wie es im Nazijargon hieß, der in den Gaskammern umgebrachten Juden mit zu helfen. Dafür wurden sie zeitweise vor der Vernichtung verschont und wurden außerdem besser untergebracht als die restlichen Gefangenen. Am 7. Oktober 44 führte das Sonderkommando einen Aufstand an, dieser scheiterte allerdings und alle Beteiligten wurden getötet.

Das Spiel steckt euch jetzt in die Schuhe eines Mitglieds des Sonderkommandos während dieses Aufstands.

Kommentar: Es ist leicht bei einem Video wie diesem sofort auf die Barrikaden zu gehen. Kriegt so mancher Politiker bereits einen Herzinfarkt wenn das Medium oder gar so Dinge wie der „Mauer-Shooter“ erwähnt werden, kann ich mir kaum vorstellen wie die deutsche Öffentlichkeit auf so ein Spiel reagieren würde.

Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich bin mir selbst nicht wirklich sicher was ich davon halten soll. Auch in mir regt sich ein Teil der sich dagegen sträubt, dass ein so ernstes Thema wie Auschwitz in einem oberflächlich so simplen Spiel behandelt werden kann. Dann wiederum frage ich mich, ob das nicht die eigene „Schere im Kopf“ ist, immerhin habe ich bereits 1378 (km) verteidigt, sowohl in den Kommentaren hier, als auch in meinem Blog.

Ist Wolfenstein wirklich dazu geeignet diese Dinge zu verarbeiten? (Es besteht ohne Zweifel eine gewisse Ironie darin, dass gerade dieses Spiel als Basis für Sonderkommando dient.) Gehen wir zu weit, wenn wir einem Spiel verweigern Geschichte zu behandeln? Selbst die offizielle Seite des Projekts sagt nur sehr wenig über die Motivation der Entwickler aus. Sieht man sich das Video an, könnte man meinen es geht ihnen darum den Schrecken und Terror eines KZs in Spiel-Form zu bringen. Man sieht unzählige Leichen, Folterkammern in denen Häftlinge verbrannt und von Hunden zerfleischt werden. Bisher gab es auch kein Spiel, dass einen wirklich direkt mit dem Horror eines Konzentrationslagers konfrontierte, obwohl es unzählige Shooter und Strategiespiele gibt, die im 2. Weltkrieg spielen.

Und trotzdem ist es immer noch ein First-Person-Shooter in dem man sich mit einer Mini-Gun durch Horden von verpixelten Nazis schießt.

Letztlich fällt es mir wirklich schwer ein abschließendes Urteil über Sonderkommando Revolt zu fällen. Einmal völlig abgesehen davon, dass ich das auch gar nicht tun sollte, bevor ich nicht mal mehr als nur einen kurzen Teaser zum Spiel gesehen habe. Aber ich weiß wirklich nicht was ich von diesem Spiel halten soll. Soll ich schockiert darüber sein, wie fahrlässig man mit der Materie umgeht? Amüsiert, weil Wolfenstein 3D heutzutage einfach lächerlich aussieht? Oder spiele ich weiter des Teufels Advokat und untersütze jedes Spiel das auch nur annähernd so aussieht, als könnte es das Medium ein kleines bisschen erwachsener machen?

– Green Ninja –

Quelle: Kotaku – The Concentration Camp Video Game
Wikipedia: Sonderkommando Auschwitz-Birkenau


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